Full House

Wisst ihr noch, es gab so eine Serie?

So ungefähr fühle ich mich jetzt. Wie Monta, unsere ehemalige Mitbewohnerin, sagte: entweder habt ihr ein großes Haus und ein großes Herz, oder ihr könnt nicht "Nein" sagen. Ja, eins von beiden, ich weiß es auch nicht.

Hier wohne ich. Und Maris.
Wer gehört noch fest dazu?

Die Tida, unsere zweijährige Kätzin.

Nach dem Tod von Tidas Bruder kam Kili, ein kleiner schwarzer Kater dazu. Er ist gerade in dem Alter "gib mir alles her ich werde mit damit spielen und am ende wird alles kaputt sein".

Irgendwann hörten wir von 2 Meerschweinchen, die ein Zuhause brauchten. Da ich oft und gerne über Meerschweinchen rede, hat Maris gesagt: die brauchst du. Das heißt: nur zur Hälfte meine Entscheidung.


Sanita, eine junge Frau aus der Gemeinde, hatte eine Sorge: wenn sie wieder anfängt zu arbeiten, was wird ihr Hund den ganzen Tag in der kleinen Wohnung machen? Wir haben angeboten ihn bei uns zu lassen. Der Garten ist groß, da hat die kleine Hündin keine Langeweile.
So kam diese Schönheit zu uns. Jeden Werktag von sieben bis sieben Uhr. Und es ist schön, weil wir so öfters Sanita treffen.

Meine Schwester Meldra, die eigentlich hinter Riga wohnt (teilweise. so ein richtiges Zuhause hat sie nicht), hat in der Nähe von Sigulda Arbeit gefunden. Ich habe ihr angeboten 2 Nächte der Woche bei uns zu bleiben. Und es ist schön, weil ich sie auf diese Weise öfters treffe.

Meine Lettisch- Schülerin, eine junge Missionarin aus Deutschland, ist gerade im Heimataufenthalt. Ihre Hündin konnte sie nicht mitnehmen. So kam Tunischa zu uns. Und es ist schön, weil so ist Stefanie beruhigt. Und Tunischa ist wirklich ein feiner Hund.


Ein Zimmer - besser gesagt, eine kleine Ferienwohnung - war frei. Wir haben es bewusst Menschen angeboten, die eine vorläufige Unterkunft gebrauchen könnten. Und nun ist Dina bei uns, mit ihrer kleinen Alexandra. Uns es ist wirklich schön, weil wir so Dina helfen können ein neues Leben anzufangen und seelische Verletzungen heilen zu lassen.

Und dann hat noch jemand nachgefragt, dem wir das Zimmer angeboten hatten. Was nun? Etwas umgeräumt, meine Schwester im Keller verlagert (klingt schlimmer als es ist) und ein Zimmer befreit. Nun ist Kristine bei uns. Sie möchte bis zu ihrer Hochzeit im Sommer nicht mehr bei ihrem Freund wohnen, sondern Zeit und Möglichkeit haben über das ganze nachzudenken. Und es ist schön, weil das das Beste ist, was wir als Trauzeugen (ja, wieder) für sie machen können.


Und dann noch die 3 Fische von Dina. Es ist schön, weil ich schon immer ein Aquarium wollte und nie eins hatte.

Ab und zu übernachtet auch Dinas Schwester hier. Und es ist schön, weil die Schwestern einander unterstützen können. Sie übernachtet hier, weil aus ihrem Kaff die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so früh fahren, aber ein Semester will sie noch schaffen. Es macht nichts, dass sie schon im fünften Monat ist.

So sieht zur Zeit unser Haus aus. Obwohl - von "unser Haus" ist es zu "unseren WG" geworden.

Was hab ich mir da eingebrockt? Ich bin doch ein Mensch, der am liebsten den ganzen Tag allein vor dem Computer hocken würde. Was hat sich Gott dabei gedacht? Offensichtlich hat er gedacht, dass ich das schaffe. Offensichtlich denkt er, dass es gut wäre.
Na dann - dann soll er auch uns helfen damit. Wir brauchen die richtigen Worte, die richtige Art und Weise, Geduld un Liebe. Und dann, hoffentlich, wird diese kleine Station im Leben für einige Menschen eine positive Auswirkung haben. Das hoffen wir.

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