Wieder ein mäßig verrücktes Wochenende

Samstag
Maris nach Cesis. Ein Seminar über das Reden in der Gemeinde. Angemeldet: 4, angekomen: 18.
Ich zu Hause, erwarte 2 Rednerinnen. Ein Seminar über die Arbeit mit Kindern. Angemeldet: 1. Angekommen: 0. Wir trinken einen Tee und sie fahren weg.

19:00
Ein Spieleabend. Aber die Menschen haben einander so lange nicht gesehen, dass nur wenig gespielt wird. Es wird mehr miteinander gredet. Umso besser. Ca. 11 Menschen sind da.
Währenddessen wird oben laut gekramt. Unsere zukünftigen Mitbewohner räumen ihr Zimmer ein.

Übernachtungsgäste: nur Gunta.

Sonntag
10:30
Wir 2 und Gunta fahren nach Ieriki zum Gottesdienst. In letzter Minute erkläre ich ihr was sie zu tun hat falls Vorschulkinder kommen. Denn sie kommt um mir bei dem Kindergottesdienst zu helfen. Sie will eine Kindergartenerzieherin werden.
Mist, GoDi um 11 Uhr in Ieriki ist keine so gute Idee. Die Räume werden nicht warm genung. und wir wollen doch nicht dass Marta noch früher aufsteht und heizt. Lieber lassen wir die Jacken an.
Yes, nur große Kinder da. Es ist ziemlich schwierig wenn man Kinder im Alter von 12, 12, 13, 7 und 4 Jahren hat. Das Thema heute: Je größer eine Veranstaltung, desto länger wird sie geplant. Und wisst ihr, wie lange Gott das Kommen von Jesus geplant hat????
Die Frauen in Ieriki sind echt aktiv geworden. Sie ergreifen Initiative, decken den Tisch und haben leckere Lachsbrötchen gemacht. Na und dass sie nur zu dritt sind. Aber die vierte, die ich nicht kenne, die ist schon zum dritten mal hintereinander hier..... :)

13:30
Wir fahren nach Hause. Gunta fragt ob sie bei uns den ganzen Tag bis zum Abendgottesdienst bleiben kann. Jaa, dass hatte ich schon vorgesehen.
Wir machen was zum essen. 2 junge Frauen kommen ungewöhnlich früh zum Gottesdienst. Da unten noch keiner ist, kommen sie zu uns. Naja, dann wird es für jedem halt etwas weniger zum essen, aber Hauptsache Gemeindschaft, oder? Zum Glück reicht es. Eine der Frauen erzählt, dass sie heimlich hier ist. Ihr Freund wollte sie nicht lassen. Da sie leicht geistig behindert ist und ihr ganzes Leben in verschiedenen Heimen vernbracht hat, versteht sie nicht, dass sie frei ist zu tun und zu machen darf was sie möchte, auch wenn es jemandem nicht gefällt. Aber es ist auch schwer durchzuhalten, wenn zu Hause über die Gemeinde nur Schlechtes geredet wird.
P.S. Heute ganz früh rief sie uns an und sagte, dass sie den Freund rausgeworfen hat.

14:55
5 Minuten vor dem Gottesdienst anfang sind wir fertig und gehen nach unten. Viertel nach drei haben wir auch alle Fehlenden angerufen und wissen, dass niemand mehr zu erwarten ist. Wir singen Weihnachtslieder, nur Lichterketten und ein paar kleine Lampen sind an.
Ich berichte über die Seminare und sage, dass wir alle überlegen könnten, was wir im Weihnachtsgottesdienst vortragen können. Aber ich weiß auch dass es nicht funktioniert wenn man sagt "komm nach dem GoDi zu mir, wenn du eine Idee hast." Niemand würde kommen. Das sage ich auch laut. Sanita schlägt ein Brainstorming hier und jetzt vor.
Wow! In 20 Minuten ist ein bunter, Kinder- und Gästefreundlicher Gottesdienst geplant, und das Beste - die Ideen kamen nicht von uns! Und die Aufgaben sind an ALLE verteilt, sogar an die Schüchternen! :)

Der GoDi ist lang, und direkt danach fahren wir zum Abendgottesdienst (Sofagottesdienst). Wir packen alles rein, 2 Menschen nehmen wir sofort mit, 3 andere holen wir in der Stadt ab.

17:50
Wir bauen Technik auf, viele haben etwas auf dem Herzen und wollen mit uns reden. Ich sortiere die Powerpointpräsentationen, muss noch 3 Lieder aptippen. Man fragt mich ob ich mitspiele. Nein, so viel kann ich nicht machen. Maara sagt nur "Heute bleibe ich bei euch." Ok.
Der Gottesdienst! Wunderschön wie immer. Am Anfang sind alle etwas schüchtern. Auch der andere Pastor Sandijs gibt ganz am Anfang zu dass er heute sich nicht so fühlt als könnte er jemanden ermutigen.
Aber wir singen, Und die Mädchen spielen ihr Vortragslied wunderbar auch ohne mich. Das ist ein wirklich schönes Lied:
Während der Predigt merke ich dass ich nicht mehr kann. Ich such im Kinderraum eine Decke und lege mich dort hin. Wache auf, höre zu und verstehe nichts. Heute war der ganze 2.Timotheusbrief dran. Rechtzeitig zum Folien klicken bin ich wieder da. Sandijs sindt ein Vortragslied. Sehr schön.
Der GoDi ist zu Ende, wir trinken Tee, reden miteinader, quatschen und  führen seelsorgerliche Gespräche in leiseren Ecken.
Wir organisiert, wer wen nach Hause bringt. Jemand hat die Brille vergessen, wer nimmt die mit? Maris bringt mich und Maara nach Hause und fährt zu Andrejs und Monta. Sie wollen heute noch ein paar Kisten und ein Sofa rüberbringen. Jetzt werden auch in unserem Gottesdienstraum Sofas stehen :) Woanders haben wir einfach keinen Platz.

22:00
Wir 2 und Maara braten noch ein paar Spiegeleier und versuchen einen Film zu gucken. Aber es geht irgendwie nicht und ehrlich gesagt sind wir zu müde dafür. Maris geht schlafen. Wir häkeln und reden über Maaras verstorbene Mutter. Sie ist vor ein paar Monaten gestorben und das Mädchen geht alle Trauerphasen schön durch. Wir reden über Hass, über Nicht-Vergebenes und das Träumen von verstorbenen Menschen. Es ist Ok, ich sage.

Mist, 2:00. Gute Nacht.

Übernachtungsgast: nur Maara.


Und am Montag sind wir völlig fertig.

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