Experiment: Sachen-Kaufen-Fasten
Ich, Madara Skaistkalna, beschließe hiermit in diesem Monat, Juli 2012,
NICHTS ZU KAUFEN außer Nahrungsmittel.
Damit will ich:
-leben in der Abhängigkeit von Gott und mich auf seine Versorgung und Überraschungen konzentrieren.
-meine Einstellung gegenüber Sachen zu überdenken und ggf. zu ändern.
-ein neues Verständnis von "need", "will" und "musthave" zu bilden.
Das hing einen Monat lang an meiner Pinnwand.
Geführt dazu hat mich wahrscheinlich die "Nach-Umzugs-Frustation" (warum hab ich bloß so viele Sachen) gepaart mit der Erfahrung 1 Woche davor nur mit Handgepäck zu leben und nichts zu vermissen (echt, wozu die Sachen) plus Geist Gottes.
Ich bin keine Shopperin. Überhaupt nicht. Eher andersrum - ich habe ein Problem Geld auszugeben. Wenn das Objekt meiner wünsche teurer als 2 euro ist überlege ich tausendmal. Oder zumindest so lange bis alle anderen von meiner Unentschlossenheit genervt sind. Manchmal kauft mir Maris das Ding nur um meinen Hin und her nicht miterleben zu müssen :) Aber ich wollte prüfen - sind wirklich meine Käufe so wichtig? Wo könnten wir noch mehr uns unseren Mit-letten angleichen? Wo hat die Konsumgesellschaft mein Denken geprägt?
Meine sehr offenen Erfahrungen
Manchmal fielen mir Dinge ein, die ich unbedingt brauche. Z.B. einen Ringbuch, da ich eine Art von Gästebuch basteln wollte. Mir war es so wichtig, dass ich beinahe mein Experiment abgebrochen hätte. Aber dann wurde das Büro ausgekramt und meine Schwester hat bei mir zu Hause in meinen alten Sachen nachgeguckt - und siehe, mehr Ringbücher als nötig.
Dadurch hat Gott mir gezeigt - manchmal kaufe ich etwas, was ich brauche, aber wenn ich länger warten würde, würde er mir es schenken. (z.B. dadurch dass ich es auf einem anderem Wege bekomme)
Und - bis jetzt ist noch kein Gästebuch entstanden. Also manchmal denke ich dass ich etwas BRAUCHE, jetzt und sofort, aber das Projekt dauert nur bis zu der Anschaffungsphase. Und dann sammelt sich das Bastelmaterial.
Danach brauchte ich Füllwatte. Aber ich habe mir das aufgeschrieben und gewartet- na Gott, schenk mir Watte. Und er hat´s gemacht. Ich hab´s im Haus gefunden, dazu noch so viel dass ich die ganze Zeit fleißig häkeln konnte und es noch heute habe. Also die Beobachtung wurde bestätigt: wenn man vertraut und wartet, besorgt Gott die Dinge. Wir kriegen etwas geschenkt; finden, dass wir die Sache schon irgendwo haben (wenn man 2 Haushalte zusammenlegt, kann das schon mal passieren); wir kriegen Geld geschenkt und können es kaufen oder - der Klassiker - wir finden einen anderen Weg um das Geplante zu machen mit weniger Aufwand od. Ausgaben.
Eine Entdeckung - ja, ich neige zur Frustkauf. Wenn ich schlecht gelaunt bin, würde ich mir gerne etwas schönes kaufen. Aber ist der Sinn es Kaufens "etwas zu kriegen was man braucht/die gegebenen Mittel verantwortlich für die Bedürfnisse einzusetzen" oder "für eine halbe Stunde mir ein gutes Gefühl geben"?
Noch eine Entdeckung - auch wenn man nur Lebensmittel kauft muss man aufpassen z.B. Frustkauf Kartoffelchips.
Und einmal war das schmerzvoll. Wir waren in einem großen Einkaufszentrum und da waren die tollsten Läden überhaupt! Da war so vieles was ich gerne für das neue Zuhause gehabt hätte! Sofakissen, Hocker, Kerzenhalter, Kerzen, Lampenschirme, Krimskarms....Grrr.... Aber wisst ihr was? Ich hab das alles nicht gekauft und spüre jetzt überhaupt keinen Unterschied. Ich glaube nicht dass wenn ich die Dinge gekauft hätte ich mich jetzt irgendwie glücklicher fühlen würde. Das gibt mir zu denken.
Insgesamt hab ich es geschafft. Außer Essen hab ich noch Bustickets gekauft und fürs Tanken gezahlt, aber es zählt nicht, das war schon vorgesehen. Ich habe meinen Geschwistern auch nichts geschenkt (sie hatten Namenstag und Geburtstag). Aber ich hab das Essen für die Überraschungspartys gekauft. Also alles ok.
Das Experiment war total wertvoll - ich hab mein Konsumverhalten analysieren können. Ich habe meine Einstellung gefestigt: gesehen, dass nette Dinge mich nicht glücklicher machen. Und ich habe Geld gespart. Super. Ich kann Gott für diese Zeit nur danken.
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