Wozu einen Blogeintrag schreiben?

Ich habe lange nichts geschrieben.
Es war nicht die Zeit zu schreiben.
Es war die Zeit für etwas anderes.
Aber jetzt, jetzt könnte wieder die Zeit des Schreibens sein. Des Reflektierens, des Staunens und des Teilens.
Ich schreibe für mich - um das Leben zu reflektieren, um Gottes Wirken zu bewundern, um nicht zu vergessen.
Ich schreibe für Gott - um nicht zu verpassen, was er getan hat, um Zusammenhänge zu erkennen und Ihm Danke zu sagen und Ihm die Ehre zu geben.
Und ich schreibe für euch - um in eure Herzen Gott groß zu machen, um eure Kommentare und Ratschläge zu hören. Wir sind immer wieder fasziniert, wie viele nette und erfahrene Leute wir in Deutschland kennen. Wenn ich hier was schildere und ihr was dazu sagen könnt - nur zu :)


Ich habe kein Arbeitszimmer mehr.
Ich hatte mal eins, aber es ist belegt. Bis Ende September wohnt da ein netter Bruder, der gerade sein Haus baut. Das Haus wird noch lange nicht fertig, aber der bewohnbare Schuppen. Falls jemand noch mehr über die interessanten Wohnverhältnisse in Lettland erfahren will, kann ich einen Blogeintrag zu diesem Thema schreiben.

Ich könnte ja in Pavels Zimmer gehen. 2 Jahre war er bei uns, 1 Jahr noch kommt. In dieser Zeit ist er geistlich unglaublich gewachsen. Zur Zeit ist er in Belgien. Aber Moment - das Zimmer ist auch belegt.
Seine Schwester möchte in seinem Zimmer wohnen bis er wieder da ist. Die Schule ist dann in nur 5 Minuten erreichbar. Auch sie hat in diesem Sommer viel erlebt und möchte MEHR von Gott. Lesen, verstehen, dienen. Sie hat das Vorbild vieler starker Frauen gehabt, nicht zuletzt der eigenen Mutter. Die letzten Wochen dominierte kein Streit, sondern sie zusammen rockten die Kinderfreizeit und verschiedene Kinderveranstaltungen. Erwartet sie von dieser Zeit geistliches Wachstum und Führung? Ich denke schon. Sie hat ja ihren Bruder gesehen. Werde ich es packen? Maris hat es gut geschafft. Mir fehlen die Ideen, aber Gott wird es zu rechten Zeit ja machen.

Dann könnte ich mich ins Wohnzimmer setzen. Mein Frankenstein-PC ist zwar schwer zu transportieren, aber irgendwo muss ich ja sitzen.
Aber heute ist das Wohnzimmer auch nicht mehr das, was es war. Hier übernachteten Mara und die kleine Lilija. Was sollten die Eltern tun, wenn das Spielzeug 3 Knopfbatterien hatte und jetzt nur 2? Erstens, schnell nach Riga und eine Röntgenaufnahme machen lassen. Zweitens, das Haus durchsuchen. Und wenn zu Hause nichts gefunden werden kann, erstmal woanders übernachten.

Und so endet ein langer Tag mit 2 Gottesdiensten ziemlich unerwartet. Wir kommen viel später zu Ruhe als erwartet. Ich liege im Bett und denke - was passiert? Warum schlafen in jedem Zimmer des Hauses Menschen? Ich denke - weil es so sein muss. Gott möchte etwas bewirken, und von nichts kommt nichts. Manchmal bedeutet das richtig zu reagieren, auch wenn man müde ist. Es bedeutet zuzustimmen, weil es das richtige ist und nicht weiter nachzudenken. Es bedeutet nicht die Unannehmlichkeiten im Vordergrund zu sehen, sondern die Chancen. Die Leute stören uns nachts ja nicht :) Mara ist immer nett und Vitalijs hat immer was Leckeres dabei. Die Gespräche mit den beiden sind wertvoll und aufbauend. Und morgens noch im Bett liegend höre ich zu - was geschieht wohl in der Küche? Welche Leute treffen sich zum Frühstück und welche guten Dinge passieren ganz ohne uns?

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